Sehnen sind als „Zugseile“ für die Kraftübertragung bereits im Rahmen gewöhnlicher körperlicher Tätigkeiten enormen Kräften ausgesetzt.
Lange Zeit sind selbst Experten davon ausgegangen, dass Sehnen nicht trainierbar seien. Diese These ist überholt. Sehnen reagieren auf Trainingsreize jedoch deutlich langsamer als Muskeln oder Knochen. Dies gilt es im Trainingsprozess zu berücksichtigen, sonst drohen Probleme.
Die Sehnen sind häufig das schwächste Glied in der Kette. Muskeln passen sich einem neuen Trainingsreiz schnell an, Sehnen brauchen vergleichsweise mehr Zeit. |
Sehnenschmerzen mit einhergehendem Funktionsverlust, in der Fachwelt auch als Tendopathie, Tendinose oder Tendinitis bekannt, entwickeln sich, wenn Belastung und Belastbarkeit der Sehnen in einem Missverhältnis zueinander stehen. Häufige Auslöser sind Steigerung des Trainingsumfangs, des Tempos, der Häufigkeit oder ein veränderter Untergrund, neues Schuhwerk oder eine neue Technik.
Auf eine solche akute Reizung reagieren die Sehnenzellen mit der Bildung bestimmter Proteine, den Proteoglykanen. Diese speichern Wasser, sodass die Sehne aufquillt und anschwillt. In diesem Zustand ist sie sehr empfindlich, und schon geringe Belastungen führen zum Schmerz.
Wird die schmerzauslösende Bewegung eine Zeit vermieden, ist die Prognose gut. Werden jedoch monotone Bewegungsabläufe ständig wiederholt, entsteht Schaden schneller, als er repariert werden kann, und das Sehnengewebe wird von kleinen Narben und Blutgefäßen durchsetzt. Experten sprechen hier von einer Sehnendegeneration.
Wer es mit dem Training übertreibt, vor allem nach einer längeren Pause, muss, ähnlich wie beim Muskelkater, mit Sehnenschmerzen rechnen. Bei Läufern sind meist die Achillessehne und das Knie (Runners Knee) betroffen, bei den Werfern die Schulter (Impingement Syndrom) und der Ellenbogen (Tennisarm).
Sehnenschmerzen plagen nicht nur körperlich aktive Menschen: Der Mausarm tritt heutzutage vermehrt als unangenehme Nebenerscheinung durch einseitige Bewegungsabläufe beim Computerspielen auf, ist aber auch ein Zeichen unserer modernen Arbeitsweise.
Tendinopathien |
|
Sie zählen zu den häufigsten Erkrankungen des rheumatischen Formenkreises. Leitsymptom: Schmerz bei einer Bewegung gegen Widerstand und mit Weiterleitung in den zugehörigen Muskel.
|